Share your experience!
Hallo liebe Forenmitglieder!
Ich bin noch ganz am Anfang meiner Digitalfotografie Karriere mit einer DSLR und hätte gerne gewusst wie man mit Photoshop oder anderen Programmen diese Bilder im HDR Format so malerisch oder knall bunt hinbekommt. Hab ja schon ein klein wenig damit rumgespielt aber so wirklich hats dann doch nicht geklappt.
LG DonMarkus
Nachdem Peter gestern die "manuelle" Erstellung von HDR-Bildern mit Schwerpunkt Nachtaufnahmen/Lichter erläutert/demonstiert hat, habe ich mich heute noch mal eingehend mit dem Photoshop-Modul "Zu HDR zusammenfügen" und dem mir bisher ungeheurem "Photomatix" auseinandergesetzt.
Ich glaube, mir ist soeben die Erleuchtung gekommen (die sich gestern schon angebahnt hat), wie sich bei HDR/DRI was verhält und wie abläuft. M
Dazu beigetragen hat bei mir diese Seite (Englisch), sowie zahlreiche YouTube-Tuts (einfach HDR eingeben).
Bei den Tuts unbedingt auf die Kommentare achten, da diese wirklich ausschalggebnde Infos geben können, wie gut/schlecht/bekannt/profimäßig die gezeigte Methodik ist.
Eine Frage aber bleibt:
eine Vermutung, dass es "nur" auf ein Ausgangsbild mit hoher Farb- bzw. Datentiefe ankommt, hat sich auch bestätigt.
RAW-Bilder werden mit 32Bit (also höchste Datentiefe) aufgenommen.
Jetzt frage ich mich aber, warum man bei "konventionellem" HDR so viele verschiedene Belichtungen aufnehmen und zusammenrechnen muss, wenn ich doch alle notwendigen Inofs genausogut aus meinem RAW ziehen kann.
Hallo Jessy,
wenn die RAW-Datei die Bildinformation nicht enthält, weil sie auch für das RAW-Format zu dunkel oder zu hell gewesen ist und damit außerhalb des Dynamikbereichs liegt, brauchst Du auch bei RAW unterschiedlich belichtete Ausgangsbilder. Eine Information, die der Sensor erst gar nicht hatte aufzeichnen können, kann man auch nachträglich halt nicht mehr dazurechnen lassen. Nur kommt man mit RAWs eben weiter als mit JPGs, weil der Spielraum für Über- und Unterbelichtungen größer ist.
Hallo Jessy,
Deine Überlegung ist nicht ganz korrekt. Wie schon Ulrich geschrieben hat, Informationen, die das Bild nicht enthält kann man nur sehr schwer in ein Bild hinzufügen. Schwarz bleibt schwarz und überbelichtet ist überbelichtet, egal ob 8 oder 32 Bit. Wenn das Bild mit 32 Bit aufgenommen wird und so knapp belichtet wurde, dass die Schatten absaufen, dann bekommst Du keine weitere Informationen aus dem Bild heraus genauso verhält es sich bei überstrahlten Lichtern. Das sieht man am besten im Histogram. Wenn auf dem Histogram zu viel schwarzes am rechten oder linken Rand zu sehen ist. Wobei ich sagen muss, das unsere Minoltas/Sonys ihre RAW´s in 12 Bit Farbtiefe aufnehmen. Das Tiff, dass aus dem RAW mit Hilfe von RAW-Konverter erstellt wird, hat dann 32-Bit Farbtiefe, es enthält aber trotzdem nicht mehr Farben als das 12-Bit RAW, oder sehe ich da was falsch. Falls ich falsch liege, bitte korrigieren.
Um die überstrahlten Lichter bzw. abgesoffenen Schatten wieder korrigieren zu können, muss man einfach Bilder übereinander legen und zwar welche bei den die Schatten korrekt belichtet sind und welche bei den die Lichter korrekt belichtet sind. Das können leider unsere Kameras nicht immer im gewünschten Umfang, wobei die DRO-Funktion bei den Sonys schon recht nah dran ist.
Die einfachste Methode Lichter und Schatten in einem Bild zu korrigieren ist über die Funktion Tiefen/Lichter. Damit kann man die dunklen Stellen aufhellen und die Helligkeit der Lichter herabsetzten. Allerdings läuft man gefahr in den Schatten das Rauschen zu verstärken.
LG,
Peter.
Hallo Peter,
ich denke Du hast bei den Bitzahlen ein wenig durcheinandergewürfelt
Hier ein paar Zahlenspielchen:
Ein normales JPG Bild weist eine Farbabstufung von 24 Bit auf - d.h. 3x 8Bit:
Rot > 8Bit = 256 Helligkeitsabstufungen
Grün > 8Bit = 256 Helligkeitsabstufungen
Blau > 8Bit = 256 Helligkeitsabstufungen
*Zusammen 24 Bit ~ 16Millionen Farbabstufungen*
Bei 32 Bit Bildern handelt es sich in der Regel um Bilder im CMYK Farbraum.
Also:
Cyan > 8Bit = 256 Helligkeitsabstufungen
Magenta > 8Bit = 256 Helligkeitsabstufungen
Gelb > 8Bit = 256 Helligkeitsabstufungen
Helligkeit > 8Bit = 256 Helligkeitsabstufungen
*Zusammen 32 Bit ~ 192 Milliarden Farbabstufungen*
Bei der Alpha werden die Bilder im RAW Modus mit 12 Bit je Kanal aufgenommen.
Also:
Rot > 12Bit = 4096Helligkeitsabstufungen
Grün > 12Bit = 4096 Helligkeitsabstufungen
Blau > 12Bit = 4096 Helligkeitsabstufungen
*Zusammen 36 Bit ~ 68 Billionen Farbabstufungen*
Die interne Signalverarbeitung der Alphas arbeitet sogar mit einer Genauigkeit von 14 Bit pro Kanal:
*Also 42 Bit ~ 4,4 Billiarden Farbabstufungen*
Ich hoffe, das war eingermassen verständlich
Schöne Grüße aus Berlin
Peter
Danke für die Aufklärung. Man lernt ja nie aus.
Das mit den 8 Bit bezog sich natürlich pro Farbe. Das mit den 32 Bit wusste ich nicht, dass es sich um CMYK handelt. Rechnerisch kann es aber nicht anders sein. Ich habe mir aber vorher noch nicht so viele Gedanken darüber gemach und nachgerechnet.
Andersherum gefragt, welche Bedeutung hat dann im Photoshop der 32-Bit-Kanal-Modus neben den 8 und 16 Bit? (siehe unter Bild/Modus/32-Bit-Kanal). Rechnet da Photoshop nicht pro Farbe? Ich glaub in dem u. a. Artikel ist es ganz gut beschrieben.
Abgesehen davon, habe ich hier einen schönen Artikel passend zu Jessys Frage gefunden. Vielleicht hilft es Dir Jessy 😉
Zu HDR-Zusammenfügen mit Photoshop
LG,
Peter.
Hi Peter, hier hast Du natürlich Recht, denn Photoshop rechnet hier wirklich mit 16 bzw. 32 Bit pro Kanal also:
16x3 Bit = 48Bit ~ 281 Billiarden Abstufungen
bzw.
32x3Bit = 96 Bit ~ 79 Quadrilliarden Abstufungen (1 mit 27! Nullen)
(Ganz genau sind es 79.228.162.514.264.337.593.543.950.336 Farbabstufungen)
Schöne Grüße
Peter
Sehr nett die Zahl, gibt es aber auch ein Gerät das es auch ausgeben kann und zwar so, dass es für das Menschliche Auge sichtbar ist? Ob diese Funktion überhaupt so viel sinn hat bezweifle ich. Ich kenne auch kein Gerät, dass in 32 bit/Farbe aufnehmen kann. Das würde heissen, dass Photoshop sich da was zusammenrechnet, das es nicht gibt oder irre ich mich.
LG,
Peter.
oh, knallige, bunte, malerische HDRs - das ist ja genau mein Thema
Du kannst dir ja mal bei Gelegenheit meine 3 Bilder angucken, die ich bisher hochgeladen habe.
Sind alles drei HDRs, die deiner Beschreibung (knallig bunt und malerisch) entsprechen sollten.
Ich empfehle dafür die Software Photomatix, meiner Meinung nach immer noch die beste Wahl für solche HDRs.
Was ich dann damit mache ist folgendes:
ich erstelle mir mein HDR und gehe anschliessend zum Tonemapping über. Dort mappe ich zunächst ein halbwegs natürliches HDR - also die Option "Light Smoothing" unbedingt auf "High" oder "Very High" und ansonsten ebenfalls nicht allzu sehr mit all den Reglern übertreiben.
Nach dem Mappen dieses Bildes speichere ich es ab und mappe das gemappte Bild nocheinmal.
Hier erhöhe ich dann Sättigung, Microcontrast, etc. und setze "Light Smoothing" runter auf "Medium" oder "Low".
Je nach Bild mappe ich dann das erste Bild zum dritten mal und spiele ein bißchen mit den Einstellungen, um bestimmte Effekte zu erzielen (z.B. ein Bild mit sehr hoher Einstellung bei "Highlights Smotthing").
Nachdem ich dann so 2-6 verschieden gemappte Bilder habe, öffne ich sie alle in Photoshop und beginne zunächst mit dem "natürlichsten" von allen.
Dort lege ich dann das jeweils "nächst-übertriebene" Bild in eine neue Ebene und male dies dann über eine Ebenenmaske in das darunterliegende Ursprungsbild hinein. An manchen Stellen etwas mehr, an manchen etwas weniger - so wie's halt passt.
Nachdem diese beiden Bilder dann quasi miteinander vermischt wurden, füge ich sie auf eine Ebene zusammen und lade nun wiederum das nächst-übertriebene in eine neue Ebeen und vermische weiter, wobei man dann üblicherweise mit jedem weiteren Bild etwas weniger "hineinmalt".
Sobald alle Tonemappings miteinander vermischt wurden folgen ganz normale Nachbearbeitungen wie mit jedem anderen Foto auch.
Ich hoffe, meine Beschreibung war jetzt nicht allzu chaotisch und kann evtl. dem einen oder anderen etwas weiterhelfen...
Hallo Peter,
ich denke, das sieht wahrscheinlich noch nicht einmal das menschliche Auge - selbst wenn es ein Gerät gäbe, dass diese Farbauflösung darstellen könnte.
Allerdings gibt's da noch den Aspekt der Nachbearbeitung: Je genauer ich die Bilddaten manipulieren kann, desto geringer die Verfälschungen in der Ausgabe - speziell bei feinen Farbverläufen.
Wenn Du Dir mal einen blauen Himmel nach der Bidlbearbeitung anschaust kannst Du schon mal einen gewissen Solarisationseffekt entdecken, was auf ein zu geringe Farbauflösung während der Bearbeitung zurückzuführen ist.
Oder schau Die mal nach der Tonwertspreizung das Histogramm des Bildes an - da findest Du häufig Lücken.
So etwas lässt sich mit einer höheren Bit-Tiefe je Kanal deutlich reduzieren - also ist dieser Modus doch nicht ganz sinnlos Ob es aber gleich 32 Bit je Kanal sein müssen sei einmal dahingestellt - man denke nur an die Datenmengen
Schöne Grüße aus Berlin
Peter
Danke Riot23 das ist genau das was ich mir vorgestellt habe und gesucht habe! Werde mal versuchen mit deiner Anleitung etwas an meinen Bildern rumzuexperimentieren. Danke 😉